Kultur bedeutend  für Standort- und Lebensqualität

KULTURANGEOBT IST WICHTIG FÜR WIRTSCHAFTLICHE ENTWICKLUNG IM WESTERWALD


WW. Nicht nur die Landespolitik, sondern auch viele Kommunalpolitiker, haben die Bedeutung des Kulturangebotes einer Region längst erkannt und wissen um deren Rolle für die Standort- und Lebensqualität der Kommunen.  Dies ist sicher ein Grund dafür, weshalb sich das Kulturangebot im Westerwald in den  zurückliegenden 25 Jahren quantitativ aber auch qualitativ gut entwickelt hat. Auch in den beiden Jahren der Finanz- und Wirtschaftskrise wurde der Kulturauftrag von politisch Verantwortlichen und vielen Vereinen, Organisationen und freien Kulturinitiativen erfüllt und es gab keine schwerwiegenden Einbrüche bei Anzahl der Veranstaltungen oder Besuchern. Dies stellt die Kleinkunstbühne Mons Tabor e.V. erfreut fest.

 

„Ohne diese positive kulturelle Tendenz  wären zwischen Lahn und Sieg bei wirtschaftlich schwierigen Rahmenbedingungen mehr Menschen von Arbeitslosigkeit betroffen, wäre das Klima für neue Unternehmensgründungen schlechter“, meint Uli Schmidt als Vorsitzender der im unteren Westerwaldkreis seit fast ¼ Jahrhundert tätigen Initiative.  Das SPD-Kreistagsmitglied weist auf den wichtigen Zusammenhang von wirtschaftlicher Entwicklung im Westerwald und dem Angebot von Kunst und Kultur in der Region hin.

 

Bereits vor einigen Jahren wurde in einer Studie des Deutschen Industrie- und Handelskammertag (DIHK) festgestellt, dass Kultur und kulturelles Engagement in den Regionen immer mehr zum Schrittmacher der Standortpolitik wird. Die Studie der IHK verdeutlicht, dass Kulturförderung einen immer größeren Stellenwert bei Unternehmen sowie unternehmerischen Organisationen erhält. Und: Die IHK´s wollen sich  in verstärktem Maße als Vermittler zwischen den Kulturträgern, Kulturschaffenden und den Unternehmen der Gewerblichen Wirtschaft einsetzen.

 

Nach Feststellung der Industrie- und Handelskammern werden die Dialoge zwischen Wirtschaft und Kultur inzwischen immer häufiger und intensiver geführt. Unternehmen leisten heute als Kultursponsoren und Mäzene einen nicht mehr wegzudenkenden Beitrag zur kulturellen Vielfalt. Allerdings könnte dies im Westerwald noch etwas intensiviert werden!

 

Erfreulich jedoch die Entwicklung, nach der für viele Unternehmen, die sich bisher fördernd engagierten, kulturelle Anliegen inzwischen bewusster Bestandteil ihrer Unternehmenspolitik sind. Diese  werden als gewinnbringende Investition für Unternehmensimage und Unternehmensidentität genutzt.

 

Die Wirtschaftskammern forcieren laut Studie ihr Engagement für die Kulturarbeit in den Regionen aus gutem Grund: Arbeitsplatz- und Standortwechsel werden zunehmend auch unter dem Blickwinkel getroffen, welche kulturellen Angebote vor Ort anzutreffen sind und welche Möglichkeiten der Entfaltung eine aktive und passive Kulturteilnahme in einer Stadt oder einer Region bietet. Auch für die Tourismuspolitik wird der Ausbau der Kulturszene in den Regionen zu einem zentralen Anliegen. Entsprechende Initiativen der Zusammenarbeit sind in Rheinland-Pfalz und auch im Westerwald bereits erkennbar.

 

Für die Kleinkunstbühne Mons Tabor, die mit bekannten Veranstaltungen wie „Musik in alten Dorfkirchen“, dem „Festival of Folk & Fools“ und der „Westerwälder Kabarettnacht“ (siehe Fotos dazu) den Standortfaktor Kultur im Kreis bereits seit vielen Jahren stärkt, sind die wirtschaftlichen Potenziale der heimischen Kulturpolitik bei weitem noch nicht ausgeschöpft. Die Kulturaktivisten hoffen darauf, mit Hilfe der regionalen Wirtschaft, den Kommunen und vielen Kulturorganisationen den Prozess der Kulturförderung auch in Zukunft konstruktiv mitgestalten zu können.

 

Noch immer verschärft sich der Konkurrenzkampf unter den Wirtschaftsstandorten in Deutschland. In diesem Konkurrenzkampf erhalten die weichen infrastrukturellen Faktoren Kunst und Kultur  eine immer stärkere Ausprägung. Da machen Aussagen des aus dem Westerwald stammenden Schriftsteller Prof. Dr. Hans-Josef Ortheil Mut. Vor wenigen Wochen referierte er bei einem Westerwälder Geldinstitut über das kulturelle und touristische Potenzial der Region. Er ermutigte zu einem unverwechselbaren Angebot für den Verbund Westerwald mit den 3 Kreisen Altenkirchen, Neuwied und Westerwaldkreis. Der Professor warb  unter anderem für überregional bedeutende Musikfestivals, Kunst- und Kulturforen, einen Kunst-Atlas-Westerwald, ein Literaturfestival und Literaturtage. Also: es gibt noch was zu tun für Kommunen, Wirtschaft und Kutlurschaffende im Westerwald!

 

 

Mit freundlichen Grüßen

 

Uli Schmidt

Vorsitzender